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seit 1996 kämpft die antiparade für eine lebendige subkultur in und um zürich, anfänglich als gegenpol zur streetparade und deren kontinuierlicher kommerzialisierung.
die forderung der antiparade, nichtkommerzielle veranstaltungen in einem nichtkommerziellen umfeld zu gestalten,
führte zu strafen von verzeigungen wegen benützung öffentlichen grundes über beschlagnahmung von musikanlagen bis hin zur verhaftung, aber komischerweise noch nie zu nachtruhestörung- oder ähnlichen anklagen.

aus dieser bewegung wurde 2004 der verein antiparade gegründet, der die durchführung von nichtkommerziellen parties in öffentlichem oder ungenutztem raum bezweckt und sich gegen die ausgrenzung und kriminalisierung solcher veranstaltungen wehrt.

über jahre entstandene freiräume für subkultur dürfen nicht einfach den interessen einzelner grossinvestoren und immobilienfetischisten geopfert, sondern müssen erhalten und erweitert werden. erwartet wird eine verantwortliche stadtregierung, die akzeptiert, dass zürich nicht nur aus schönen und reichen bestehen kann.

 

themes
   
 

KEINE PARTY IST ILLEGAL!

die antiparade steht:

- für das `recht auf party´
- für das recht auf nutzung des öffentlichen raumes und selbstbestimmtes leben
- öffentlicher raum ist zu schützen und für alle nutzbar zu machen
- für eine lebendige subkultur in der stadt zürich
- für eine veränderte politik in der stadtentwicklung und im umgang
mit (sub-)kulturellen minderheiten
- für ein vereinfachtes bewilligungsverfahren für temporäre kulturelle projekte
- für eine ausnutzung des ermessensspielraums der polizei im umgang
mit (illegalen) parties und mit (sub-)kulturellen minderheiten
- für eine verantwortliche stadtplanung, die sich nicht nur an den interessen von grossinvestoren orientiert
- gegen die kommerzialisierung und monopolisierung der techno- und
clubkultur
- gegen nazis

 

 
short story

der original-pressetext, der in der woche nach der streetparade 1996
von radioactive an diverse medien und szenenmagazine gefaxt wurde,
wurde selbstverständlich nirgends veröffentlicht.
im gegenteil, kein einziges trendmag war interessiert, die seit spätestens der 'zee city reality' aufgebauten beziehungen aufrecht zu erhalten.
('zee city reality' war eine als acid-revival getarnte hardcore/gabber party in der kanzlei zürich am 17. mai 1996)
niemand mit nur dem kleinsten funken kommerzdenken wollte mit radioactive noch etwas zu tun haben.

diese situation war die geburtsstunde der
antiparade@lakeside zee city

es ging keineswegs darum, irgendwelche forderungen zu stellen oder
sachen verändern zu wollen. im vordergrund stand ganz einfach, abzubrettern. und zwar nach lust und laune und mit sounds, die in der breiten masse keinen anklang finden und nicht verstanden werden.
und auch nicht nur am streetparade-wochenende; deshalb fanden auch immer wieder kleinere terrorattacken rund um das zürcher seebecken statt, wie z.b. 'the easter attack' und 'sächsilüütebreakz' und unzähligen einfachso- und triple-b-attacken (brettern-bis-bullen) und so weiter...

'was gibt es schöneres, als am sonntag nachmittag am zürichsee zu stehen, zwei mit 250 bpm laufenden platten audiotechnisch zusammenzushreddern und die halbe zürcher bevölkerung kopfschüttelnd und ohrenzuhaltend im vorbeigehen zu beobachten'

1997 fand dann die erste offizielle antiparade statt, vom 15. bis 17. August. das 'anti' wurde mit dem flyer genug deutlich klargemacht, ohne es schriftlich zu fixieren.

1998 zeigte sich das wort antiparade erstmals auf einem flyer. erstmals wurden auch andere soundstile als gabber und hardcore integriert.

ein grund für die namensgebung der antiparade war auch, dass sie sich nicht fortbewegte, sondern an einem fixen ort ihr unwesen trieb.

1999 wurde als special ein mikrophon 50m vom dj-pult entfernt aufgestellt, in das jeder im vorbeigehen seine meinung dazu abgeben konnte.
war sehr interessant, hätte zum teil als mc-casting gelten können...

das radioactive-antiparade-soundsystem war irgendwann nicht mehr das einzige.

im laufe der zeit fanden immer mehr soundsystems den weg an den zürichsee. umso schwieriger gestaltete es sich aber, solche events überhaupt noch durchführen zu können. der bullenstress nahm rapide zu.
aber immer noch hielt die antiparade am grundgedanken fest, eigentlich nichts verändern zu wollen. daraus resultiert die forderung nach der durchführungsmöglichkeit für solche events an sich, und in gottes namen gelten diese nun mal als illegale parties.

die antiparade ist keine konkurrenz gegenüber dem kommerz, aber sie
ist eine existierende subkultur, die nicht einfach vom kommerz totgesagt werden kann, weil sie lebt. und wer lebt macht lärm.

der warmup-overheat am freitag, 11. august 2000 war einer der highlights in der antiparade-geschichte. berzerker from australia for the first time in switzerland, und erst noch live. der typ macht echt einen haufen lärm. und zum erstaunen aller legte er noch ein paar scheiben drumandbass auf. (oder nennt man das breakcore?)

2001 beteiligte sich radioactive erstmals an der fuckparade, die jährlich in berlin stattfindet. sowohl die fuckparade, die ihre forderungen sehr treffend mit dem flyer kommuniziert, wie auch die antiparade, feierten 2001 ihr 5-jähriges bestehen.
nu-clear.ch unterstützte von diesem jahr an massgeblich die durchführung der antiparade. erstmals fand der erste teil auf der wollishofen-seeseite statt und ging nach einem standortwechsel am samstagmorgen an den hafen riesbach in gewohnter form weiter.

2002 wurde aus hauptsächlich polizei-taktischen gründen definitiv die seeseite gewechselt. das resultat war trotz absoluter schlammschlacht das bis anhin am längsten andauernde antiparade-weekend. und dazu gibts aus denselben taktischen gründen nicht übermässig viele details.

2003 sickerten gewisse details trotzdem durch und verursachten die polizeiliche auflösung der antiparade bereits freitag nachts. ein 20 mann starkes sondereinsatzkommando der stadtpolizei stürmte die party und beschlagnahmte alles, was in 45 sekunden weggetragen werden konnte. und zwar ohne ersichtlichen oder gerechtfertigten grund und ohne vorwarnung, aber schliesslich handelt es sich bei der antiparade gemäss gesetzgebung um eine 'illegale' veranstaltung.

durch die ganze repression gegenüber subkulturellen aktivitäten, die der stadt zürich einfach nicht in das programm passen und dementsprechend bekämpft werden, sah sich die antiparade gezwungen, selbst politisch aktiv zu werden und sich rechtlich abzusichern, worauf der verein antiparade ins leben gerufen wurde.
die thematik von illegalen parties erhielt so ungewollt einen politischen charakter, wie es z.b. bei der fuckparade von anfang an der fall war.

2004 fand die antiparade in extrem eingeschränkter form bis gar nicht statt, wobei sich jedoch das wochenende aus subkultureller sicht ziemlich interessant gestaltete.

2005 (!) die antiparade erstmals amtlich beglaubigt und als demonstration stattfindend.

2006 (!) die antiparade zweitmals amtlich beglaubigt und als demonstration stattfndend.

2007 (!) die antiparade drittmals amtlich beglaubigt und als demonstration stattfindend.


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